GIANTS unterliegen nach Verlängerung
Mehr als 800 Zuschauer fanden sich am Karnevalssamstag zur großen „Karnevalsparty“ in der Ostermann-Arena ein, um die BAYER GIANTS zu unterstützen. Ein Großteil war verkleidet: Ob als Cowboy, Eisbär oder Clown – die Fans der „Giganten“ zeigten mit einer Vielfalt an Kostümen ihre Kreativität. Als „Belohnung“ bekamen die Zuschauer eine spannende Begegnung zu sehen, leider ohne Happy End für den Rekordmeister…
Beide Mannschaften versuchten gleich zu Beginn der Partie dem Spiel ihren Stempel aufzudrücken. Allerdings kamen die Gäste besser aus den Startlöchern und verwerteten ihre Würfe hochprozentig (8:13 – 5. Spielminute). In der Folge wurde BAYER stärker und punktete kontinuierlich. Die Leverkusener Korbjäger kamen nicht nur an die Uni Baskets heran, sondern übernahmen auch, nach einem 9:2-„Run“ die Führung (19:18 – 8. Spielminute). Es war ein ansehnlicher erster Durchgang, in dem beide Mannschaften mit offenem Visier spielten. Mit vier Zählern (21:25) lagen die GIANTS nach zehn absolvierten Minuten zurück.
Der Beginn des zweiten Abschnitts gehörte den GIANTS. Coach Hansi Gnad hatte seine Jungs in der zweiminütigen Viertelpause gut auf den Gegner eingestellt und das BAYER-Team hatte besseren Zugriff auf das Spiel. Nach einem 7:1-„Lauf“ (34:32 – 15. Spielminute) der Hausherren reagierte Gasttrainer Steven Esterkamp mit einer Auszeit. Im Anschluss begegneten sich beide Mannschaften auf Augenhöhe und es gelang weder Leverkusen noch Paderborn sich einen nennenswerten Vorteil zu erspielen. Die Zuschauer sahen viele sehenswerte Aktionen, mit tollen Abschlüssen auf beiden Seiten des Parketts. Zur Halbzeit führten die Uni Baskets knapp mit 48:44.
Nach der Pause hatten die „Giganten“ besseren Zugriff in der Verteidigung und setzten den Ostwestfalen zu. Doch trotz der höheren Intensität, welche BAYER in der Defensive nun an den Tag legte, waren die Paderborner in der Lage konstant zu scoren. Das lag vor allem an Ex-GIANT Marten Linßen, der einen Sahnetag erwischte. Immer wieder fand der Center Lücken unter dem Leverkusener Brett und überzeugte mit einer tollen Vorstellung (26 Punkte und zehn Rebounds). Doch auch trotz des starken Auftritts des gebürtigen Düsseldorfers machte sich auf Seiten des 14-maligen Deutschen Meisters die Hoffnung breit, dass es heute zu einem Sieg langen würde. Dejan Kovacevic sorgte aus der Nahdistanz für einen Vorsprung von vier Punkten – so deutlich führten die Farbenstädter bis dato noch nicht (57:53 – 24. Spielminute). Doch Paderborn konterte umgehend und nicht nur das: Sie setzten sich ab! Plötzlich spielten sich die Universitätsstädter in einen Rausch und lagen nach dreißig absolvierten Minuten mit sechs Punkten (68:74) in Front.
Die letzten zehn Spielminuten hatten dann wieder das Potenzial für einen Krimi am Sonntagabend. BAYER steckte nicht auf und kam wieder zurück. Punkt um Punkt machten die „Riesen vom Rhein“ auf die Ostwestfalen gut und in den letzten zwei Minuten des Viertels glichen die GIANTS aus. 90 Sekunden vor Spielende sorgte Nick Hornsby mit einem furiosen Dunk für Stimmung auf den Rängen und brachte Leverkusen in Führung (90:88). Zwar konnte Linßen an der Freiwurflinie das Ergebnis auf Unentschieden stellen, aber es blieb weiter spannend. Zwei Sekunden vor dem Ende bekam Connor Van Anthony in Korbnähe den Ball in die Hände, wollte den Sieg per Korbleger erzwingen, wurde dabei aber von Haris Hujic geblockt – 90:90, Overtime.
In der fünfminütigen Verlängerung standen die Zeichen zunächst auf einen Leverkusener Sieg. BAYER wirkte wacher als der Gegner und erspielte sich bis zur 33. Spielminute eine Führung von sechs Zählern (96:90). Die Defense hielt, Paderborn hatte große Probleme was den eigenen Angriff betraf und fand keine Lücken in der Leverkusener Zone. Doch dann wendete sich plötzlich das Blatt. Auf einmal spielten die Uni Baskets wie aus einem Gus und waren nicht mehr zu halten. Den 6:0-„Lauf“ der GIANTS konterte Paderborn mit einem 13:0-„Run“. Diesem hohen Tempo konnten die Farbenstädter nicht mehr folgen und schlussendlich verlor der ProA-Vizemeister am Ende mit 96:103.
Trainer Hansi Gnad war nach der Partie entsprechend enttäuscht: „Ich möchte Paderborn zu diesem Sieg heute Abend gratulieren. Mit ihrer Physis, mit dem Druck, welchen die Guards auf uns ausgeübt haben, haben die Baskets uns das Leben sehr schwer gemacht. Für mich ist es unverständlich, wie wir dieses Spiel am Ende aus der Hand gegeben haben. Wir haben in der 33. Minute mit sechs Punkten geführt und haben dann, aufgrund einiger unglücklichen Entscheidungen auf unserer Seite, den Faden verloren. Uns tut diese Niederlage heute extrem weh. Es wird Woche für Woche schwieriger das rettende Ufer zu erreichen, da die direkte Konkurrenz konstant punktet. Jetzt müssen wir uns in den kommenden zwei Wochen aufraffen und auswärts punkten.“
Christopher Kwiotek