Der Siegeszug geht weiter

Die BAYER GIANTS Leverkusen haben am 2. Spieltag in der Playoff-Gruppenphase der BARMER 2.Basketball Bundesliga ProA einen überzeugenden Sieg gegen einen der Aufstiegsfavoriten einfahren können. In einer intensiven Begegnung bezwangen die Rheinländer das Team von Science City Jena mit 99:84 (48:41).

Spielergebnis vs.
BAYER GIANTS Leverkusen99:84Science Sity Jena
Dennis Heinzmann war von den Thüringern nur schwer zu halten / Foto: M. Fleschenberg
Dennis Heinzmann war von den Thüringern nur schwer zu halten / Foto: M. Fleschenberg

Die Zuschauer vor den Bildschirmen auf Sportdeutschland.TV bekamen eine bis zur Schlusssekunde hin hochinteressante Partie zu sehen, in der die GIANTS einen Start nach Maß feierten. Mit großer Energie kamen die Leverkusener auf das Parkett in der heimischen Ostermann-Arena und zeigten vor allem im Angriff ihre „Firepower“. Dies lag vor allem an Sheldon Eberhardt, der seine Mannschaft in den ersten Minuten trug. Der Combo-Guard war von seinen Gegenspielern nicht zu bremsen. Ob per Zug zum Korb oder aus der Distanz: Der gebürtige Pforzheimer hatte immer eine Antwort auf die Verteidigungsbemühungen des Gegners. Doch auch in der Defensive erledigten die GIANTS aufopferungsvoll ihren Job. Die gut arbeitende Zone der „BAYER-Boys“ machte es Jena praktisch unmöglich zu punkten. So wurde Gästecoach Frank Menz bereits in der 3. Spielminute zur Auszeit gezwungen – der Rekordmeister führte zu diesem Zeitpunkt 12:2. Doch auch in der Folge wurde es für die Thüringer nicht besser. Leverkusen spielte wie aus einem Guss und zeigte im ersten Abschnitt tollen Offensiv-Basketball. Jeder Akteur der Farbenstädter brachte sich ein und verhinderte, dass Jena richtig ins Spiel fand. Die Führung von 31:14 nach zehn absolvierten Minuten war ein Fingerzeig in Richtung Konkurrenz. Einmal mehr bewiesen die Jungs von Trainerduo Gnad / Schneider wie wichtig das Kollektiv im Teamsport ist.

In den ersten Minuten des zweiten Durchgangs blieb Leverkusen zunächst konstant stark. Grant Dressler sorgte für die erste Führung der GIANTS mit mehr als 20 Punkten (37:16 – 12. Spielminute). Doch das BAYER diesen Vorsprung verwalten bzw. noch weiter ausbauen sollte, wusste Jena zu verhindern. Mit zunehmender Spieldauer fanden sich die Gäste auf dem Parkett an der Bismarckstraße besser zurecht und verkürzten den Abstand. Nach einem erfolgreichen Korbleger durch Norense Odiase, dem an diesem Abend besten Akteur Jenas, lag Science City nur noch mit neun Zählern zurück (40:31 – 16. Spielminute). Postwendend beruhigte Wyatt Lohaus das Spielgeschehen und traf einen immens wichtigen Dreier für den Rekordmeister. In der Endphase der ersten Hälfte pendelte sich der Vorsprung der Leverkusener zwischen sieben und 12 Punkten ein, was daran lag, dass beide Mannschaften im Angriff gute Entscheidungen trafen. Schlussendlich ging es beim Spielstand von 48:41 in die Kabine zum obligatorischen Pausentee.

Nach der fünfzehnminütigen Verschnaufpause ging die Begegnung rasant weiter. Es war ein stetes Auf und Ab. Sobald man das Gefühl hatte, dass die GIANTS sich absetzen würden, konterte Jena umgehend. Genauso war es aber auch, wenn die Thüringer scorten und versuchten den Abstand auf BAYER zu verkürzen. Erstaunlich war, dass Leverkusen dem großen Druck der Mitteldeutschen weiter standhielt. Dies lag vor allem an einem Spieler: J.J. Mann! Der US-Amerikaner bewies an diesem Spieltag, dass er zu den besten Akteuren der gesamten ProA zählt. Ob es der 29-jährige mit zwei Gegenspielern zutun bekam oder er weit außerhalb der Dreipunktelinie abschließen musste war egal. Der Forward wusste immer was er machen musste, damit seine Farben die Führung verteidigen konnten. Alles in allem, begegneten sich beide Mannschaften im dritten Viertel auf Augenhöhe. Es gelang den Gästen allerdings nicht entscheidend an Boden gut zu machen und so war die 69:60-Führung des Rekordmeisters zum Ende der Spielperiode hochverdient.

Doch auch wenn die BAYER GIANTS mit neun Punkten in Front lagen, war die Entscheidung noch lange nicht gefallen. Jeder sachkundige Fan der ProA weiß, über welch hochqualitativ starken Kader Jena verfügt. Es galt also für den Rekordmeister weiter fokussiert zu bleiben und den Sieg über die Ziellinie zu bringen. Ein wenig mulmig wurde den Verantwortlichen auf der Tribüne, als Kasey Hill per Dreier zum 74:67 (32. Spielminute) traf. Doch die Befürchtung, dass die Begegnung kippen würde blieb unbegründet. Die Hausherren ließen sich von diesem kurzfristigen Rückschlag nicht unterkriegen und spielten konstant ihren Basketball weiter. Dieses Erfolgserlebnis wollten sich die Leverkusener einfach nicht mehr nehmen lassen und spätestens nach dem J.J. Mann seinen Wurf von „Downtown“ im Korb der Thüringer Gäste zum 91:77 versenkte (38. Spielminute) war die Begegnung zugunsten der „Gnadisten“ entschieden. Am Ende gewannen die Farbenstädter eine heiß umkämpfte Partie mit 99:84.

Den „Spieler des Spiels“ zu küren fällt an diesem Abend schwer. Es gab viele, gute individuelle Leistungen welche es sicher verdient gehabt hätten. Sei es die grandiose Anfangsphase von Sheldon Eberhardt, das routinierte Spiel des J.J. Mann oder die Leistung von Dennis Heinzmann unter dem Brett – jeder Einzelne hat gegen Science City Jena seinen Beitrag zu einem geschlossenen Mannschaftsauftritt geleistet.

Trainer Hansi Gnad war in seinem Statement zur Begegnung happy: „Das was wir hier heute erlebt haben zeigt, wieso dieser Sport einfach so toll ist. Was die Mannschaft gegen Jena abgeliefert hat war einfach unfassbar. Es war genau das was wir uns gemeinsam vorgestellt haben und das, obwohl wir nicht viel Zeit hatten um uns auf den Gegner vorzubereiten. Von der ersten Sekunde haben wir auf dem Feld unsere Energie in eine tolle Leistung umgewandelt. Es galt über die gesamten 40 Minuten hinweg den Fokus hochzuhalten, gegen einen sehr guten Gegner. Das Team war immer wieder in der Lage noch eine Schippe draufzulegen, nochmal die Zügel anzuziehen und wichtige „Big Plays“ abzurufen, die in heiklen Phasen sehr wichtig waren. Darauf können wir sehr stolz sein.“ Einen bestimmten Akteur wollte der Leverkusener Headcoach nicht herausheben: „Dafür haben wir als Einheit viel zu gut gespielt“, so Gnad. „Jeder Spieler hatte seine Aktionen und die waren genauso viel wert wie die des Anderen. Das zeigt einfach, wie ausgeglichen besetzt wir sind.“

Am Freitag, 23.04.2021 um 19:30 Uhr, empfangen die „Riesen vom Rhein“ die ROSTOCK SEAWOLVES in der Ostermann-Arena. Dabei kommt es zum nächsten Aufeinandertreffen mit dem BAYER Ex-Trainer Dirk Bauermann, der so viele Erfolge mit den Leverkusenern einfahren konnte: „Wir werden uns gewissenhaft auf Rostock vorbereiten, aber vor allem freuen wir uns auf das Spiel“, gibt sich Hansi Gnad selbstbewusst. „Die Mannschaft hat mehrfach bewiesen, dass wir mit den guten Teams der Liga mithalten können und deshalb werden wir den SEAWOLVES bis zur letzten Sekunde alles abverlangen.“

Scoring BAYER GIANTS Leverkusen: J.J. Mann (21 Punkte), Sheldon Eberhardt (18), Dennis Heinzmann (15), Grant Dressler (13), Wyatt Lohaus (11), Haris Hujic (8), Eddy Edigin Jr. (7), Luca Kahl (5), Valentin Blass (1), Thomas Fankhauser, Benjamin Nick und Michael Kuczmann.

Christopher Kwiotek


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