BAYER entscheidet umkämpftes Duell in der Fremde für sich
Eine lange Auswärtsfahrt mit einigen ferienbedingten Staus hatten sie in den Knochen, die Korbjäger vom Rhein. Rund 600 Kilometer gen Osten legten , C.J. Oldham, Quadre Lollis Jr. & Co. zurück, um in Bernau antreten zu können. Diese Müdigkeit mussten die GIANTS erst einmal ablegen, dies war auf dem Feld zu Beginn der Begegnung durchaus spürbar. Die rund 600 Zuschauer in der Erich-Wünsch-Halle bekamen ein heiß umkämpftes erstes Viertel zu sehen, in dem spektakuläre Offensiv-Aktionen auf sich warten ließen. Würfe verfehlten ihr Ziel, der ein oder andere Ballverlust sorgte für mangelnden Spielfluss in den eigenen Reihen und beide Mannschaften besannen sich auf ihre Qualitäten in der Verteidigung. Die Führung zwischen Leverkusen und Bernau wechselte häufig. Mit 21:19 führten die BAYER-Basketballer nach zehn Minuten nur äußerst knapp.
Im zweiten Durchgang fanden die Farbenstädter besser in die Partie. Die Ausgeglichenheit des gesamten Kaders machte sich bezahlt. Mal scorte Trey McBride aus der Mitteldistanz, dann konnte C.J. Oldham per Korbleger Zähler markieren und Sören-Eyke Urbansky bewies seine Stärke von Außerhalb der Dreipunktelinie (insgesamt traf der Center drei Dreier an diesem Abend). Es war in der 14. Spielminute daher nicht verwunderlich, dass BAYER mit 31:23 erstmalig recht deutlich führte. Diesen Vorsprung konnte der 14-malige Deutsche Meister auch konstant verteidigen, bis Bernau in der Schlussphase der ersten Halbzeit durch Linus Ruf (27 Punkte) wieder herankam. Mit einem hauchdünnen Vorsprung von einem Punkt ging es, zu Gunsten der „Gnadisten“, in die Kabine (44:43).
Der Pausentee schien vor allem Wirkung bei Blake Seits gezeigt zu haben, denn der Guard der Bernauer Korbjäger kam mit einer Extraportion „Zielwasser“ zurück auf das Feld. Stolze drei Dreier in Serie traf der US-Amerikaner und sorgte so für die Führung der LOK (44:52 – 23. Spielminute). Coach Hansi Gnad reagierte umgehend und nahm die fällige Auszeit, welche den Rheinländern umgehend weiterhalf. Leverkusen konterte mit einem 7:0-„Run“ und konnte so die Paarung weiter eng gestalten. Zwar führten der Kooperationspartner von ALBA Berlin nach dreißig absolvierten Minuten mit 72:73, allerdings war im Schlussviertel für die BAYER-Boys noch alles möglich.
Im vierten Viertel spielten die beiden Teams mit offenem Visier. Die GIANTS und LOK trafen zunächst hochprozentig und es lief alles auf einen Showdown in der Schlussphase heraus. Doch in den letzten vier Minuten kippte die Partie komplett – zu Gunsten der Leverkusener! Nun fiel so ziemlich jeder Wurf durch die Reuse der Hausherren, während Bernau mit der eigenen Fehlerquote haderte. Die Trefferquote der Gastgeber sank rapide, während die „Riesen vom Rhein“ die Lücken in der Verteidigung des Gegners konsequent ausnutzten. In der 39. Spielminute verwandelte C.J. Oldham einen Lay-Up zum 89:80. Die Entscheidung, denn die Brandenburger konnten diesen hohen Rückstand nicht mehr entscheidend reduzieren. Mit einem 93:86-Sieg feierten die Giganten einen ganz wichtigen Erfolg zum Saisonstart.
Mit 23 Punkten und 11 Rebounds war Sören-Eyke Urbansky der „Player of the Game“ auf Seiten der Leverkusener. Der Center sorgte stets für Gefahr in der Offensive und strahlte in der Verteidigung Präsenz aus. Immer wieder nahm er seine Mitspieler zur Seite und zeigte seine Führungsqualitäten auf dem Feld. Ähnlich überragend agierte Marius Stoll, der auf 19 Zähler kam. Der Point Guard scheute sich in entscheidenden Momenten nicht, die Verantwortung zu übernehmen und traf einige wichtige Würfe. Trey McBride und Sebastian Brach scorten ebenfalls zweistellig und kamen auf jeweils 11 Punkte.
Headcoach Hansi Gnad fasste die Begegnung im Anschluss wie folgt zusammen: „Ich bin unheimlich erleichtert, dass wir dieses Spiel heute gewinnen konnten. Wir sind erst gegen 18 Uhr aus dem Bus ausgestiegen und hatten natürlich schwere Beine. Die Jungs haben das aber ganz toll gemacht, sind stets drangeblieben und haben sich gegenseitig motiviert. Im Schlussviertel haben wir dann die Partie drehen können, was vor allem an unserer hohen Flexibilität in der Defensive lag. Wir haben Bernau immer wieder vor schwere Aufgaben gestellt und konnten uns so einige Mal den Ball erkämpfen. Auch wenn noch nicht alles so lief, wie wir es uns vorgestellt hatten, bin ich Happy für das gesamte Team. Die Moral und Einstellung haben gestimmt, darauf können wir aufbauen!“
Weiter geht es für die GIANTS mit dem ersten Heimspiel der neuen Saison am Dienstag, 03.10.2023, um 16 Uhr in der Ostermann-Arena gegen die Itzehoe Eagles.
Scoring BAYER GIANTS Leverkusen: Sören-Eyke Urbansky (23 Punkte / 11 Rebounds), Marius Stoll (19), Trey McBride (11 / 8 Assists), Sebastian Brach (11), C.J. Oldham (9 / 8 Rebs.), Marko Boksic (8), Quadre Lollis Jr. (5), Joshua Dahmen (3), Kevin Strangmeyer (2), Latrell Großkopf (2)
Christopher Kwiotek