Niederlage für die „Zwote“ in Herten
Mit Michael Kuczmann, vielen talentierten Spielern und „alten“ Veteranen reisten die Leverkusener ins Ruhrgebiet, um nach dem Sieg über den TuS 59 HammStars (95:92) in der Fremde nachzulegen. Ein schweres Unterfangen, schließlich gilt der Gegner, die Hertener Löwen, als gute Heimmannschaft. Doch im ersten Viertel zeigten die GIANTS ll eine gute Leistung und überraschten die Hausherren. Mit toll vorgetragenen Angriffen und einer intensiven Defensive gelang es den Mannen von Trainer Karsten Schul die ersten zehn Minuten zu dominieren. Dementsprechend verdient war die 21:14 des TSV nach Abschnitt Nummer eins.
Im zweiten Durchgang wurden die Gastgeber dann zusehends stärker. Das „Löwenrudel“ übernahm die Initiative und machte sukzessive Punkte auf BAYER gut. Die Leverkusener dagegen versuchten es weiter aus der Distanz, doch das Glück war ihnen nicht hold. Die Würfe von „Downtown“ verfehlten ihr Ziel und auch in der Nahdistanz blieb der Erfolg aus. So endete eine heiß umkämpfte Spielhälfte mit 35:33 für die Rheinländer von der Bismarckstraße.
Kurz nach der Pause schien sich die Leverkusener Treffsicherheit wieder eingestellt zu haben. Das lag vor allem an Lennart Litera, der zwei Dreier in Serie traf. Des Weiteren arbeitete auch die TSV-Verteidigung gut und zwang die Löwen zu schweren Würfen. Doch nach ca. 25 Minuten zog Herten das Tempo wie aus dem Nichts an und dominierte. Kurz vor Ende der dritten Spielperiode übernahm der frühere Zweitligist die Führung und es ging mit 48:49 in den Schlussabschnitt.
Der letzte Durchgang war dann von einer Vielzahl an Fehlwürfen geprägt. Beide Mannschaften haderten zusehends mit ihrer schwachen Wurfquote. Das Spiel verlor deutlich an Qualität, aber vor allem schien bei BAYER ll nicht mehr viel zusammenzugehen. Ganze vier Zähler erzielte Leverkusen von der 30. bis zur 35. Spielminute der Paarung. Die Schlussphase bestimmten dann die Löwen. Auf einmal viel jeder noch so schwierige Wurf durch die TSV-Reuse und den „Schul-Jungs“ gelang es nicht zu kontern. Es war zum Verzweifeln, für die Zweitvertretung lief einfach nichts mehr zusammen. Herten gewann am Ende mit 74:62. Doppelt bitter: Die „Zwote“ verlor nicht nur die Begegnung, sondern auch den direkten Vergleich.
Der beste Scorer auf Seiten der Zweitvertretung war Lennart Litera, der 14 Zähler markieren konnten. Zweistellig punktete ansonsten kein Leverkusener. Es folgen in der Punkteverteilung Viktor Frankl-Maus (acht Punkte) und drei weitere Spieler mit je sieben Zählern (Benjamin Nick, Thomas Michel und Yannick Kneesch). Michael Kuczmann konnte in seinem H2-Debüt vier Punkte in zehn Minuten erzielen.
Mit sechs Siegen und zehn Niederlagen steht BAYER ll in der 1. Regionalliga West auf Rang 12 und ist damit Drittletzter der Tabelle, punktgleich mit dem BG TVO / TV Jahn. Auf der anderen Seite sind die Leverkusener nur zwei Erfolge von einem Playoffplatz entfernt. Dies beweist, wie ausgeglichen die Regio in der Saison 2022/23 ist.
Stimmen zum Spiel
Karsten Schul (Headcoach des TSV Bayer 04 Leverkusen ll): „Meine Jungs haben gut gespielt und bis zum Schluss alles gegeben. Ein Sieg hier in Herten wäre sicherlich nicht unverdient gewesen. Die Einstellung, der Einsatz und die Bereitschaft haben gestimmt, da kann ich mich nicht beschweren. Am Ende hat uns eine schwache Wurfquote leider den Erfolg gekostet. Der Korb war wie vernagelt, gefühlt verfehlte jeder Schuss sein Ziel. Für uns war das sicherlich kein guter Tag, denn diese Niederlage schmerzt doch arg. Jetzt müssen wir uns wieder aufrichten und gegen die BG Aachen unbedingt in eigener Halle gewinnen.“
Robin Singh (Trainer der Hertener Löwen): „Das war ein reiner Kampfsieg gegen BAYER. Es war nicht die schönste Partie, aber am Ende gewinnen wir dieses für beide Mannschaften „Vier-Punkt-Spiel“. Es war unglaublich wichtig, dass wir, trotz der holprigen Offensive, in der Defense immer drangeblieben sind und in der zweiten Halbzeit eine Top-Leistung aufs Feld gebracht haben. Daran müssen wir auch in den kommenden Wochen anknüpfen.“
Christopher Kwiotek