NBBL-Team scheidet nach großem Kampf aus

Die Rahmenbedingungen für das letzte „Heimspiel“ der jungen Giganten waren alles andere als optimal. Aufgrund der Deutschen Meisterschaften im Degenfechten stand für dieses Spiel keine der TSV-Hallen zur Verfügung, während der Boden in der Ostermann-Arena bereits für eine andere Großveranstaltung abgebaut werden musste. „Wir hatten ALBA verschiedene Optionen angeboten, die zwar außerhalb des offiziellen Zeitfensters gelegen haben, die aber sicher machbar gewesen wären. Leider haben sich weder ALBA noch die Spielleitung darauf eingelassen und darauf bestanden, das Spiel innerhalb des Zeitfensters durchzuführen“, erklärt GIANTS-Geschäftsführer Henrik Fronda. Spontane Hilfe kam vom Leichlinger TV, der in Person von Abteilungsleiter Björn Jakob die Halle der Sekundarschule zur Verfügung gestellt hatte. „Dafür möchte ich mich nochmal ganz herzlich bedanken, auch für die Unterstützung in der Organisation vor Ort“, betont Henrik Fronda. Für die Spieler stellte die Halle jedoch ein ungewohntes Terrain dar. Ausgewirkt hat sich das freilich bei beiden Teams, die zusammen genommen lediglich sechs von 6 von 52 Dreipunktewürfen versenken konnten.

Keinen Einfluss hatte die Spielstätte auf die offensichtliche Dominanz von ALBA. Die Hauptstädter legten wieder eine enorme Energie an den Tag, so dass Leverkusen für jeden Korbleger und freien Wurf kämpfen musste. Allerdings wehrten sich auch die Bayer-Boys intensiv und blieben bis zur Pause in Schlagdistanz (13:19 / 28:38).

Nach dem Seitenwechsel sorgten die Gäste dann für klare Verhältnisse. Bayer hatte dem Tempo und der Intensität in dieser Phase nicht viel entgegenzusetzen und gab das dritte Viertel mit 7:27 ab. Auch wenn an einen Leverkusener Sieg nun niemand in der Halle glauben mochte, so verteidigten die Schneider-Schützlinge mit allem, was sie hatten, die Werte des Bayer-Jugendprogramms: „Die gesamte Saison über haben wir kein Spiel aufgegeben und immer bis zum Schluss gekämpft. Das war auch in diesem Spiel so. Auf die Einstellung und den Charakter der Mannschaft bin ich unheimlich stolz“, so Jacques Schneider. Belohnt wurde das Engagement mit einem 24:12 im letzten Viertel. 

Dem Gegner zollt Jacques Schneider großen Respekt: „Ich habe keinen Zweifel, dass ALBA die Deutsche Meisterschaft gewinnen wird.“ Noch am selben Abend zog der Coach auch eine Bilanz für die eigene Mannschaft: „Es hat sehr viel Spaß gemacht, dieses unfassbar talentierte Team zu trainieren. Hätten wir in der Hauptrunde eine bessere Platzierung erreicht, wären wir im Viertelfinale ALBA aus dem Weg gegangen und hätten bessere Chancen auf den Einzug ins Top4 gehabt. Ich bin aber trotz allem unglaublich stolz darauf, wie sich die Jungs individuell und als Mannschaft entwickelt haben. Einige von ihnen können den Sprung in den Profibereich schaffen, jetzt liegt es an ihnen.“

Schneider gibt U19 ab

Auch für Jacques Schneider hat sich mit dem Schlusspfiff das NBBL-Kapitel geschlossen. Nach fünf Jahren, in denen er regelmäßig mit dem NBBL-Team in die zweite Playoffrunde eingezogen ist, wird er das kommende Team nicht mehr coachen. "Der Zeitpunkt, die Mannschaft abzugeben, fühlt sich richtig an. Ich glaube, dass ich etwas aufgebaut habe, das nun fortgeführt werden kann“, erklärt Jacques Schneider. Das bestätigt auch Basketball-Geschäftsführer Henrik Fronda: „Jacques hat in den letzten Jahren als NBBL-Coach herausragende Arbeit geleistet. So sind wir mit der U19 nicht nur regelmäßig bundesweit unter den TOP8 gelandet, sondern haben auch viele Talente auf das nächste Level gebracht.“

Wer für die Mannschaft in der kommenden Saison verantwortlich sein wird, klärt sich in den kommenden Tagen. Ebenso laufen aktuell Gespräche, welche Aufgaben Jacques Schneider zukünftig übernehmen wird.

Uwe Pulsfort