"SPORT vernetzt" als Schlüssel zu mehr Bewegung

„Vernetzung“ ist das Zauberwort, das betont nicht nur Uwe Pulsfort, der für die BAYER GIANTS die Idee vom Papier in die Halle bringt. „Es geht darum, möglichst viele Beteiligte zusammen- und dieses wichtige Thema nach vorne zu bringen. Es ist immer noch für zu viele Kinder nicht selbstverständlich, im Kita- und Grundschulalter regelmäßige Bewegungsangebote nutzen zu können“, moniert Uwe Pulsfort, der das Thema bei den GIANTS zusammen mit Omar Rahim vorantreibt. Ihnen pflichtet Igor Ryabinin bei, der das Konzept für ALBA Berlin mitentwickelt hat und für die bundesweite Verbreitung der Idee zuständig ist. „Mit dem richtigen Schulterschluss von Sport, Politik, Verwaltung und Wirtschaft ist sehr viel möglich, das haben wir in Berlin gelernt“, verrät Igor Ryabinin. Er berichtet vom Berliner Model-Stadtteil Gropiusstadt, wo hauptamtliche Mitarbeitende von ALBA sich darum kümmern, schulische und außerschulische Bewegungsangebote zu verzahnen – bis hin zum eigenen Jugendclub, den der Bundesligist in dem Kiez unterhält.
So weit ist Leverkusen noch nicht. Aber dass es bei weitem nicht bei null losgeht, unterstreicht Anne Wingchen, Geschäftsführerin des TSV Bayer 04, in ihrer Anmoderation der Interview-Runde. Sie verweist auf vier Trägerschaften des Vereins im Offenen Ganztag, Kooperationen mit etwa 25 Schulen und zirka 70 Stunden pro Woche sowie weitere Sozialprojekte. „SPORT vernetzt baut darauf auf und ist eine logische Erweiterung“, erläutert Uwe Pulsfort. Während die bisherigen Maßnahmen überwiegend darauf basieren, dass Schulen proaktiv die Angebote des TSV in Anspruch nehmen, wollen GIANTS und Gesamtverein nun ausdrücklich dorthin, wo der Bedarf am größten ist. Und da wiederum kommt das Netzwerk ins Spiel. In enger Abstimmung vor allem mit den zuständigen Fachbereichen der Stadt Leverkusen sollen Standorte identifiziert werden, wo Kinder und Jugendliche besonders auf das Engagement von außen angewiesen sind.
Bei Doris Hartlep, Leiterin der Astrid-Lindgren-Schule, sind die GIANTS offene Türen eingelaufen: „Ein regelmäßiges Sportangebot ist unheimlich wichtig für die Kinder, vor allem in einer Umgebung, wo die Eltern das von sich aus nicht so im Blick haben“, berichtet Doris Hartlep. Ähnlich geht es Andrea Sterk in der benachbarten Kita Spreestraße: „Die Kinder erleben so viel Positives in den zwei Einheiten pro Woche, das wäre für uns ohne SPORT vernetzt nicht denkbar gewesen“, erklärt die Kita-Leiterin.
Einer, der voll hinter SPORT vernetzt steht, ist Oberbürgermeister Uwe Richrath: „Es kommt darauf an, den Kindern in Kita und Schule Freude und Spaß an Bewegung zu wecken. Und sie so zu fördern, damit sie in ihrem weiteren Lebenslauf sportlich und sprichwörtlich gesprochen, am Ball zu bleiben. Das kommt ihnen und ihrer Gesundheit und Entwicklung, das kommt uns als Gesellschaft zugute. Deswegen begrüße ich die Initiative SPORT vernetzt sehr“, so sein klares Statement während des Kickoffs.
Angesprochen auf die Perspektiven des Projekts, zählte Uwe Pulsfort zahlreiche Ideen auf. Die reichen neben weiteren Schul- und Kita-Standorten von einer informellen Weekend-League, über Freiplätz-Aktivitäten, Besuche der BAYER GIANTS bis hin zur maßgeschneiderten Ausbildung von jugendlichen Übungsleitern, die behutsam und zielgerichtet an die Themen herangeführt werden sollen. Inwiefern die vielen Ideen in die Tat umgesetzt werden können, hängt maßgeblich von anderen Netzwerkpartnern ab. Auch da ist Uwe Pulsfort optimistisch: „Die ersten Wirtschaftspartner haben bereits geholfen, das Projekt ins Rollen zu bringen und Omar Rahim und ich haben weitere vielversprechende Signale bekommen. Um das Projekt nachhaltig zu entwickeln, brauchen wir ein stabiles Netz. Auch die vielen positiven Rückmeldungen aus Wirtschaft, Politik und Verwaltung heute machen Hoffnung, dass wir gemeinsam viel bewegen können.“
Kita-Kind Ben interessieren diese Hintergründe herzlich wenig. Er verwandelt gerade zusammen mit den anderen Kindern mit großer Begeisterung das Schwungtuch in ein rasendes „Karussell“ – und hat sowohl seine zukünftige Grundschule als auch Bewegung als etwas Schönes kennengelernt. Genau das, was das Projekt bezweckt.
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